Dorling Kindersley hat mir zwei wunderschöne Bücher zum Rezensieren geschickt, die ich heute mit euch teilen möchte. Bücher waren meine erste grosse Liebe. Sobald ich lesen konnte, habe ich mein ganzes Taschengeld in Bücher investiert. Damals gab’s einen Katzensprung von unserem Haus entfernt einen Tante-Emma-Laden, der ein kleines Sortiment an Kinder- und Jugendbüchern hatte. Ich werde nie die Gefühle vergessen, die mich durchströmten, wenn ich mit meinen Münzen rüberging, um mir eine neue Lektüre zu holen: Erwartung, Vorfreude, Spannung gemischt mit kindlicher Sorglosigkeit. Beim stundenlangen Schmökern habe ich die Welt vergessen und wurde Teil einer anderen…so geht es mir noch heute! Bäume waren meine nächste Liebe. Ausgelassen (und heute politisch vollkommen unkorrekt) spielten wir Winnetou oder Tarzan und hangelten uns johlend durch die Bäume. In der Dämmerung flitzten wir nach Hause, immer zu spät und mit allerlei Macken, aber glücklich und zufrieden. Alles ohne Handy, Smartwatch und Tablet. Freiheit pur! Auch heute bin ich am liebsten draussen und lebe mit den Jahreszeiten. Ich klettere immer noch in Bäume, sitze gern zu ihren Füssen und spüre wie ihre Urkraft auf mich übergeht, mich erdet und beruhigt.

„Bäume – Eine Natur- und Kulturgeschichte“ ist ein umfangreiches, prächtig bebildertes Werk über diese faszinierenden Gewächse, von denen unser aller Überleben abhängt. Das erste Kapitel beleuchtet in kurzweiligen, übersichtlichen und gut verständlichen Abschnitten ihre Entwicklung, Biologie und Lebensweise. Besonders spannend sind jene über die Ökosysteme. Im zweiten Kapitel geht es um Nadelbäume. Stimmungsvolle Fotos begleiten die Porträts, in denen jeweils auch historische Aspekte hervorgehoben werden. In Kästen gibt es wichtige Fakten auf einen Blick und Erläuterungen von Fachbegriffen. Im nächsten Teil bekommen wir einen Einblick in die Welt der Laubbäume. Der Mix von Ökologie, Geschichte und Biologie ist ausgeglichen und spannend. So viel Wissenswertes wird perfekt und „gut verdaulich“ präsentiert. Als Fotografin lege ich grossen Wert auf die Fotos und wurde dieses Mal nicht entttäuscht. Eine klare Leseempfehlung für alle Baum- und Naturliebhaber und jene, die es werden möchten.


Huw Richards‘ neues Buch „Mein Gemüsegarten – So gelingt Selbstversorgung“ liegt voll im Trend. Die unsichere, globale Situation mit drohender Nahrungsmittelknappheit macht deutlich, dass wir so autark wie möglich werden müssen, um durch die Krise zu kommen.

Richards ist vielen bereits von seinem Youtube Kanal bekannt. Sein Ziel ist es, den Menschen einen direkten Bezug zu ihrer Nahrung zu vermitteln und sie anzuregen, das eigene Obst und Gemüse anzubauen. In den diversen Kapiteln geht es um Themen wie Permakultur, effiziente Strategien, Bodenpflege und Aussaat. Pflanzenporträts, Troubleshooting, Pflanzpläne und Tipps für mehr Produktivität, Frostschutz und Problemstandorte runden die Lektüre ab. Gemeinschaftliches Gärtnern und gegenseitiges Inspirieren liegen Richards am Herz. Seine grüne Leidenschaft ist durchweg spürbar. Sympathisch finde ich, dass er Mut macht, Regeln zu brechen, offen zu sein und den eigenen Weg zu finden. Am Anfang meiner Gärtnerinnenlaufbahn habe ich mich zu sehr an traditionellen Richtlinien orientiert. Das war manchmal mühsam! Aber das Gärtnern ist ein Lernprozess, und „Learning by doing“ ein wichtiger Teil davon. Ich finde, die Lust am Wühlen in der Erde, am Kultivieren und Verarbeiten des eigenen Obstes und Gemüses ist –trotz der zeitweise damit verbundenen Schwierigkeiten und Rückschläge– durch nichts zu überbieten. Das nett und reich bebilderte Buch ist geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene. Mit manchen Tipps wie z.B. den scharrenden Hühnern auf dem Kompost bin ich nicht unbedingt einverstanden, denn auf diesem landet ja auch der Hühnerkot. Ausserdem dezimiert das liebenswerte Federvieh mit Gusto eben auch die für die Zersetzung des Komposts verantwortlichen wertvollen Helferchen. Aber das sind Kleinigkeiten, die jede/r selbst für sich entscheiden muss. Beim Lesen kribbelte es mir auf jeden Fall mächtig in den Fingern – kann es kaum erwarten bis es wieder losgeht und ich einige der Anregungen umsetzen darf. 😁

Last but not least möchte ich euch das tolle Bookazine „Gartenmythen“ vom Magazin „Pflanzenfreund“ ans Herz legen. Es ist rundum gelungen und nicht nur, weil ich darin den Mythos von den Rosendiven aufgreifen durfte. Alle, die meinen Garten kennen, wissen, dass ich die stacheligen Ladies liebe und sie bei mir allerlei aushalten müssen. 😉

Ich wünsche euch inspirierende Lesestunden!
I like the look of both of those books, so thanks for the useful reviews. And you have also reminded me I want to get a subscription to Pflanzenfreund. The ‚Phänologisches Handbuch‘ also looks interesting. Have you seen it? Happy reading Annette! And happy gardening! (I actually got out in the garden twice this week! 😁👍)
Can’t wait to hear what you think about them. Still wintery here and plenty of time to read. Have a nice week 😘
Bei mir war es die Bezirksbücherei in der ich Stammgast war. Alle zwei Wochen 6 bis 10 Bücher, teilweise dicke Wälzer, ausgebort und in def Nacht, unter der Decke im Schein der Taschenlampe gelesen. Aber mir waren die „altersgerechteb“ Kinder- und Jugendbücher bald schon zu naiv und ich habe mit 12 den ersten Stephen King ausgeborgt. 😁
Ich weiß noch wie mich einmal der zwei Meter lange Bibliothekar fragte, warum ich denn immer so viele Bücher herumschleppe. Ich solle nur eines mitnehmen und das auch wirklich lesen. Als ich dann antwortete dass icg ja docg alle gelesen habe, ließ er mich berichten wovon die Bücher handelten… seinen Gesichtsausdruck von damals sehe ich immer noch vor mir. 😆
Danach hat er mir öfter mal Neuausgaben empfohlen die frisch reingekommen waren. 🤣
Habe deinen netten Kommentar gerade im Spam gefunden, sehr bizarr. Oh ja, Stephen King habe ich in dem Alter auch gelesen und mich danach kaum mehr aus dem Bett oder ans Waschbecken getraut. Einmal Bücherwurm, immer Bücherwurm, gell. Manche sind so toll, dass ich sie mehrfach lese. Ich hoffe, es geht dir gut. Ganz liebe Grüsse in den Norden 🙂
Vielen Dank liebe Annette für die Vorstellung dieser Bücher, die mir tatsächlich nicht bekannt waren. Ich finde gerade die Empfehlungen von Dir, die Du ja selbst Autorin bist, sehr wichtig. Hab ein schönes Wochenende. LG Wurzerl
Liebe Wurzerl, bin besonders begeistert von dem Baumbuch. Da der Winter noch eine Weile dauert, haben wir noch viel Zeit zum Lesen. Schöne Woche für dich
Das mit den Bäumen sieht sehr verführerisch aus! Danke fürs Vorstellen. 🙂
gerne 🙂
Liebe Annette, schön, von dir zu lesen! Ich hatte Angst, dass deine „Letzten Worte“ wirklich die letzten waren. Danke für die interessanten Lesetipps. Alles Gute
Liebe Mona, ich gehe in der letzten Zeit in diversen kreativen Projekten auf, die mir sehr gut tun, deshalb die Funkstille. Werde demnächst mehr darüber berichten. Lieben Gruss
Auf den Pflanzenfreund bin ich über deine Website gestoßen. Tolles Magazin 👍
Das freut mich, finde ich auch 😀